Der Wettkampf der Technologien

Die verschiedenen Glasfasernetze, Kabelfernsehnetze, Mobilfunknetze der neusten Generation sowie Satellitenfunknetze sind für hohe Bandbreiten geeignet.

Hybridnetze, die bestehende Kupfer- oder Koaxleitungen mit Glasfaser kombinieren, können schneller ausgebaut werden als reine Glasfasernetze. Häufig kommt zudem ein Technologiemix zum Einsatz, etwa von Fiber To The Curb (FTTC) mit Koaxialnetzen oder von Glasfaser mit Mobilfunk. Als zukunftsträchtigste Technologie gilt derzeit die Glasfaser. Die Kabelnetzbetreiber werden langfristig ebenfalls Vorbereitungen treffen, Glasfasern bis in die Gebäude zu ziehen.

  • Glasfasernetze bieten sehr hohe, symmetrische Bandbreiten. Die gesamte Strecke von der Zentrale bis in die Wohnung ist mit Glasfaser direkt verbunden. Die Kosten können durch Synergien mit anderen Infrastrukturen gesenkt werden, zum Beispiel mit Leitungen von Energieversorgungsunternehmen (EVU).
  • FTTx Die heutigen Kupfernetze werden leistungsfähiger gemacht, indem ein Teil mit Glasfaser ersetzt wird. Der Hauszugang bleibt auf Kupfer. Je nach Übergangspunkt wird eine andere Bezeichnung verwendet (FTTC im Verteilerkasten / FTTS in einem Schacht / FTTB im Gebäude). Ein FTTx-Zugang weist in der Regel asymmetrische Bandbreiten auf.
  • Kabelfernsehnetze wurden bereits grossflächig eingeführt und sind für hohe Bandbreiten geeignet. Sie können für eine Mehrheit der Haushalte günstig ausgebaut werden. Allerdings sind die Randregionen nicht überall erschlossen. Zudem werden bei Kabelnetzen heute keine Technologien eingesetzt, die ein Angebot von symmetrischen Bandbreiten erlauben.
  • Mobilfunknetze wie HSPA+ (High Speed Packet Access) und LTE (Long-Term-Evolution) eignen sich für mittlere bis hohe Bandbreiten. Momentan decken sie mehr als 90% des Staatsgebiets ab. Ab 2020 darf mit der fünften Generation der Mobilfunktechnologien 5G mit deutlich höheren Datenraten im Gigabitbereich gerechnet werden.
  • Satellitenfunknetze sind ebenfalls für mittlere bis hohe Bandbreiten geeignet und günstig in den Ausbaukosten. Doch fristen sie ein Nischendasein, da sie witterungsabhängig sind eine Sichtverbindung benötigen und die Kapazitäten je nach Benutzerzahl beschränkt sind.
  • Telefonleitungen aus Kupfer gehen in fast alle bestehenden Haushalte. Sie sind für hohe Bandbreiten teils noch weiter verwendbar. Zum Beispiel wenn die Glasfasern bis zum Gebäude (FTTB) oder bis in die angrenzende Strasse (FTTS) verlegt werden und für die letzten paar 100 Metern VDSL und Vectoring benötigen. Die neuste Übertragungstechnologie G.fast ermöglicht Gesamtdatenraten (downstream plus upstream) über kurze Leitungen (bis zu 100 Meter) von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde.
  • WLAN Netze sind Funknetze, die lokal in Gebäuden oder auf Plätzen einen Datenzugang von mittlerer bis hoher Bandbreite ermöglichen (bis zu 150 Megabit pro Sekunde). Mit Richtfunkantennen kann man mit der WLAN Technik auch mehrere Kilometer überbrücken und damit Gebäude erreichen, die über das Festnetz zurzeit schlecht erschlossen sind.