Anhand von Beispielen aus allen Landesteilen finden Sie konkrete Möglichkeiten, wie städtische, ländliche oder gemischte Gebiete von unterschiedlichster Struktur, Lage und Topografie mit Datenautobahnen erschlossen werden können. Und zwar mit solchen, die spezifisch für sie geeignet sind. Nicht verschwiegen werden auch potenzielle Hürden, die einer Erschliessung im Wege stehen können.
Der Ausbau erfolgt marktgetrieben. Doch nicht überall kann es der Markt allein richten – investiert wird zuerst in den dicht besiedelten Gebieten. In den Randregionen braucht es einiges an Phantasie, um sinnvolle Modelle zu entwickeln. Dazu mögen diese Informationen die eine oder andere Inspiration liefern. Die dargestellten Beispiele sind jedoch nicht als „Best Practice“ zu verstehen. Vielmehr sollen sie die Palette möglicher Lösungen und die Rolle der öffentlichen Hand aufzeigen.
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Fallbeispiel Adelboden
Lokaler Versorger zieht mit UPC über den Berg
Im Berner Oberländer Dorf nutzt eine private Unternehmung die Synergien der Netze für Strom, Wasser, Wärme und für Kommunikation. So schafft es die Adelcom, ein Breitbandnetz wirtschaftlich zu betreiben, das die Bedürfnisse von 3‘500 Einwohnern ebenso wie jene von 15‘000 Touristen abdeckt. Auch wenn gerade Ski-Weltcuprennen ist.
Fallbeispiel Buchegg / Gossliwil
Fusionierte Gemeinde gleicht die Infrastruktur aus
Was tut eine neu entstandene Gemeinde, wenn sich nach dem Zusammenschluss innerhalb der neuen Grenzen grosse Unterschiede in der Versorgung mit Internet und Mobilfunk manifestieren? Sie klopft bei Swisscom an, baut selber Rohre und lässt die Fernmeldedienstleisterin Kabel einziehen.
Fallbeispiel Chavannes-de-Bogis
Waadtländer Gemeinde bekommt mehr Leistung
Dank finanzieller Beteiligung am Ausbau des Swisscom-Glasfasernetzes bekommt Chavannes-de-Bogis fünf Mal mehr Breitbandleistung als ursprünglich vorgesehen. Überdies wird nicht nur die Kernzone erschlossen, sondern auch ein Weiler am Rand des Dorfes. Vor allem die Unternehmungen konnten es kaum erwarten, dass das Projekt Ende 2017 abgeschlossen war.
Fallbeispiel Engelberg
Richtfunk bringt Internet über die Luft auf die Alp
Abseits der Ballungszentren ist es vielfach zu aufwändig, Kabel bis in entlegene Höfe zu verlegen. Richtfunk ist eine Alternative, damit auch Bergbauern und Betreiber von SAC-Hütten nicht auf schnelles Internet verzichten müssen. Eine ganze Reihe kleinerer Anbieter[1] haben sich auf diese Nische spezialisiert. Zum Beispiel die Tele Alpin AG in Engelberg.
Fallbeispiel Entremont
Walliser Kabel-TV-Gesellschaft erschliesst ihr Einzugsgebiet
In den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts gegründet, um Kabel-TV zu verbreiten, zieht net+ Entremont heute Glasfasern bis ins Hospiz des Grossen St. Bernhard hinauf. Die privatrechtliche Gesellschaft in öffentlicher Hand ist in ihrem Bezirk klarer Multimedia-Leader, der von der Nähe zum Kunden profitiert.
Fallbeispiel Freiburg
Partner und Konkurrenten zugleich
Zunächst spannten Kanton Freiburg und Swisscom zusammen, um flächendeckendes Glasfasernetz der Spitzenklasse von den Städten bis in die Dörfer zu ziehen. Doch Swisscom ging es nicht rasch genug. Das Unternehmen stieg vorzeitig aus. Seitdem treiben beide Seiten den Ausbau auf eigene Rechnung und mit unterschiedlichen Technologien voran.
Fallbeispiel Luzein / St. Antönien
Breitband per Mobilfunk im Bündner Bergtal
In St. Antönien am äussersten Rand des Landes setzen Geografie und Witterung den bestehenden Festnetz-Verbindungen Grenzen. Schnelles Internet gibt es dank Mobilfunkantennen trotzdem – zur Freude der Einwohner und der Touristen, die in der Bündner Bergwelt Erholung suchen.
Fallbeispiel Nesslau
Eine Landgemeinde profitiert von Holzschnitzeln
Was als Datenverbindung für ein Fernwärmenetz mit klassischem Kupferkabel geplant war, bescherte Nesslau modernste Glasfasertechnologie. Möglich wurde das kleine Innovationswunder dank dem Zusammenspiel von Gemeinde, regionalem Kommunikationsversorger und dem Holzenergiezentrum Toggenburg (HEZT). Doch die Nachfrage harzt, die Konkurrenz nimmt zu.
Fallbeispiel Oberwallis
Mit Solidarität und Kooperation zu Glasfaser-Anschlüssen für alle
Von der städtischen Agglomeration über die ländliche Peripherie bis zur Tourismus-Hochburg: Ungeachtet der Anschlusskosten sollen die über 60 Oberwalliser Gemeinden eine Datenautobahn bis in die Wohnungen erhalten. Das Solidarwerk fusst auf der Kooperation der öffentlichen Hand mit Swisscom, welche ihrerseits interessierten Gemeinden eine Zwischenlösung anbietet.
Fallbeispiel St. Gallen
Stadt und Swisscom spannen zusammen
Zuerst wollten die Stadtwerke alleine loslegen, um den Einwohnerinnen und Einwohnern von St. Gallen den Weg in die digitale Zukunft zu öffnen. Nun bauen sie zusammen mit Swisscom ein Glasfasernetz bis in die Wohnungen und Geschäfte. Von der Kooperation profitieren am Ende die Kunden.
Fallbeispiel St. Moritz und Pontresina
Gratis WLAN in Engadiner Wintersportorten
Zu verdanken haben sie es der alpinen Ski-WM in St. Moritz: Im Hinblick auf die sportliche Grossveranstaltung im Februar 2017 erhielten die Dorfkerne von St. Moritz und Pontresina ein kostenloses Wi-Fi-Netz mit hoher Bandbreite. Umgesetzt haben es die örtliche Telekomfirma Metelcom AG zusammen mit UPC.
Fallbeispiel Tessin
UPC hat das Netz modernisiert, doch das Parlament will mehr
Mit einer Feier im Maggiatal haben UPC und der Kanton Tessin im Sommer 2014 den Abschluss der Modernisierungsarbeiten der Glasfasernetze gefeiert. Das Netz wurde teilweise bis in die Berghütten hinauf erneuert. Doch zwei Jahre später verlangte das Tessiner Parlament einen weiteren Ausbau vor allem in die Berg- und Randregionen.